- Juno (Ellen Page)
(Achtung, das Ende wird gespoilert)
Vergessen werde ich den Abend vorerst nicht. Wir schreiben den 23. Dezember 2007 und ich sitze an diesem heiligen Abend im Hamburger Grindel (Gott hab es selig) und warte auf den gesneakten Film. Wenig später, als der Titel über die Leinwand flimmert, bin ich nicht viel schlauer. Ich hatte zuvor schon von "Juno" gehört, konnte ihn aber nicht wirklich einordnen. Mit einer leichten Skepsis also habe ich ihn mir das erste Mal angesehen. Inzwischen, fast 2 Jahre später sind einige Sichtungen dazugekommen. Zeit, sich einmal Gedanken über den Film zu machen.
Juno (Ellen Page) ist 16 Jahre alt und steckt mittendrin in den typischen Problemen und Angelegenheiten eines Teenagers, als ein eher untypisches Problem dazukommt. Unerwartet wird sie von ihrem Schulkollegen Paul (Michael Cera) schwanger. Da sie es nicht fertigbringt das Kind abzutreiben, entscheidet sie sich es zur Adoption freizugeben und findet kurz darauf das "perfekte Paar" (Jason Bateman und Jennifer Garner). Unnötig zu erwähnen, dass die Dinge wie so oft nicht ganz nach Plan laufen.
An Stelle einer kritischen Auseinandersetzung mit dem heiklen Thema Jugendschwangerschaft stellt Drehbuchautorin Diablo Cody (die übrigens einen Oscar für dieses Buch bekommen hat) ihre Charaktere in den Vordergrund und zeigt uns wie Juno, ihre Eltern und ihre Freunde die 9 Monate erleben. Das zentrale Thema (Jugend)Schwangerschaft rückt hierbei in den Hintergrund und ist, spätestens als Juno die Ehe der Adoptiveltern auf den Kopf stellt und schlussendlich zerstört, vergessen.
Was übrig bleibt ist ein charmanter und spaßiger Film, der durch die guten Leistungen seiner Schauspieler, seine unterhaltsamen Dialoge und nicht zuletzt der gelungenen Inszenierung des "Thank You For Smoking"-Reggisseurs Jason Reitman sehr kurzweilig ist. Nach mehrmaligen Sehen machen sich bei mir trotz Allem Zweifel breit, ob die Geschichte der schwangeren 16jährigen nicht etwas ZU harmlos daherkommt.
9/10
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