The King's Speech
"The King's Speech" bietet unheimlich viel. Er legt den Fokus zunächst auf seinen Protagonisten, einen störrischen und deprimierten Monarchen, der unter vielerlei Druck zu leiden hat. Zunächst widerwillig beginnt er die Sprachtherapie, während der dem Zuschauer einige wirklich brillante und unterhaltsame Dialoge geboten werden. Eh man sich versieht wird das britische Königshaus von Tragödien und Skandalen durcheinander gewirbelt und "Bertie" befindet sich mittendrin, während sich der Ton des Films von rührend und komisch immer weiter in Richtung politisch bewegt.
Zum Ende des Films hat sich der Schwerpunkt endgültig verschoben. Wir befinden uns jetzt in einem Europa das zum zweiten Mal in einem noch jungen Jahrhundert einem schrecklichen Krieg gegenüber steht und wir sehen es durch die Augen unseres Protagonisten, der erst vor Kurzem die Verantwortung übernommen hat das britische Königreich in und durch den Krieg zu führen. Sowohl die Anspannung des von Angst durchsetzten Europa als auch die inneren Tumulte des jungen Königs sind hier sehr stark präsent.
Trotz des großen Bereiches den der Film zum Ende hin überblickt verliert er nie seinen Protagonisten aus den Augen. Er ist von einer Wärme durchzogen, die zu keiner Zeit kitschig oder künstlich wirkt. Das erstklassige Zwischenspiel von Firth und Rush ist der rote Faden dieses wundervollen Films und macht seinen Kern aus. Die Geschichte einer sehr unüblichen Freundschaft, die einen unsicheren Monarchen zu einem König gemacht hat. "The King's Speech" ist zurecht einer der wichtigsten Oscar-Kandidaten dieses Jahres. Er ist witzig und unterhaltsam ohne albern zu sein. Er ist rührend und inspirierend ohne kitschig zu sein.
3 Kommentare:
The King's Speech steht auf jeden Fall auf meiner Liste - gemeinsam mit True Grit und 127 Hours. Also schonmal vielen Dank für den stimmungsvollen Appetithappen! Als nächsten Blogeintrag wünsche ich mir wahlweise eine richtige Underdog Rezension, um Freunde zu beeindrucken, oder einen intelligenten Verriss eines scheinbar brillianten Streifens. Zum Schluss sei mir ein Zwiebelfisch gestattet.
Das wusste ich tatsächlich nicht, habe es mal korrigiert.
Wenn ich "scheinbar brilliant" höre springt mir sofort Inception ins Gedächtnis..
Wär schonmal ein Anfang. Im Kino fand ich ihn allerdings annehmbar.
Ansonsten mal gucken, was Tarantino als nächstes vermarktet.
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