Dienstag, 29. September 2009

Kino | The Soloist

"I have never loved anything the way he loves music"
- Steve Lopez (Robert Downey Jr.)

Steve Lopez (Robert Downey Jr.) ist ein Journalist, der in einer Schreibblockade und einem generellen Lebenstief gefangen ist. Nathaniel Ayers (Jamie Foxx) ist ein geisteskranker und obdachloser Musiker der auf seiner zweisaitigen Geige Stücke von Beethoven rezitiert. Für Steve ist schon nach dem ersten Treffen der Männer klar, dass er mit Nathaniel ein geeignetes Thema für seine Kolumne gefunden hat, also beschäftigt er sich mit dem obdachlosen Musiker und veröffentlicht seine Geschichte. Zwischen den beiden Männern entwickelt sich schon bald darauf eine enge Freundschaft, deren Auswirkung auf Beide das zentrale Thema dieses Films ist.

"Beauty is art, music is beauty" - Nathaniel Ayers

"The Soloist" ist ein sehr facettenreicher Film, der sich mit etlichen verschiedenen Themen beschäftigt. Im Zentrum stehen natürlich die beiden Hauptcharaktere, die von ihren jeweiligen Darstellern brilliant verkörpert werden. Zwischen ihnen entwickelt sich eine besondere Freundschaft, die in beider Leben große Wellen schlägt. Downey Jr. zeigt hier eindrucksvoll auf wie schwer und fordernd es ist, eine Beziehung zu einem geisteskranken Menschen aufzubauen und aufrecht zu erhalten.

Übergeordnet ist das Thema der Musik. Nathaniel Ayers ist, wie in mehreren Rückblenden erzählt wird, ein begnadeter Musiker, dessen Leben und Fähigkeiten durch die geistige Krankheit aus den Fugen geraten sind. Es gibt mehrere Sequenzen im Film in denen der Zuschauer ihm, losgelöst von der restlichen Handlung, zuhören kann. Diese sehr schön gefilmten Sequenzen analysieren die Bedeutung der Musik für uns Menschen und fügen sich perfekt in den Film ein.

Die dritte große Säule des Films ist der soziale Aspekt. Mit dem Schwerpunkt auf Nathaniels Krankheit beschäftigt sich der Film damit, wie Menschen wie Nathaniel mit gesunden Menschen zusammenleben oder sogar befreundet sein können. Mehrmals im Film wird klar, dass die beiden Protagonisten in verschiedenen Welten leben, sich über verschiedene Sachen Gedanken machen und schlicht und einfach eine verschiedene Sprache zu sprechen scheinen. Ohne wertend zu sein, analysiert der Film die beiden Gedankenwelten der Hauptfiguren. Die Welt von Nathaniel, der sein Glück darin findet, in Unterführungen Beethoven zu spielen. Und die Welt von Steve, der sein Leben nicht im Griff hat, sich von seiner Frau und seinem Kind distanziert hat und Schwierigkeiten hat, Antrieb zu finden.

"The Soloist" ist ein perfekt gespielter und mit viel Gefühl erzählter Film der berührt ohne kitschig zu sein und auch etliche Denkanstöße liefert.

9/10

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