Mittwoch, 6. April 2011

Nick and Norah's Infinite Playlist

"I never wash my pants. I like to keep the night on them."
 - Nick


Freitag Abend in New York, das Leben tobt und mitten drin Nick und Norah, die auf der Suche nach einem geheimen Auftritt ihrer Lieblingsband durch die Stadt jagen und dabei allerhand Anderes finden, nicht zuletzt natürlich auch sich selbst.


Besonders leicht sind sie nicht zu finden, die Perlen unter den kleinen Indie-Produktionen. Schwieriger wird es noch wenn es um die etwas heikle Thematik der Teenie-Romanze geht, die in den letzten Jahren viele Höhen und Tiefen erlebt und dabei nicht wenige schlüpfrige Sex-Komödien produziert hat. Einige Monate vor meinem anderen Musterbeispiel "(500) Days of Summer" ging "Nick and Norah's Infinite Playlist" an den Start um die Geschichte zweier High-School-Absolventen, die kurz vor ihrem ersten Schritt ins richtige Leben stehen, erneut zu erzählen.

Nick, Bassist der Queercore-Band "The Jerk Offs", ist einen Monat nach einer brutalen Trennung noch immer arg deprimiert. Die Ankündigung einer geheimen Show seiner Lieblingsband "Where's Fluffy?" und seine beiden Bandkollegen locken ihn aus der Isolation heraus. Zur gleichen Zeit wird die musikbesessene Norah von ihrer Freundin überredet und begibt sich ebenfalls auf die Suche nach "Where's Fluffy?". Die Wege der Beiden kreuzen sich schon früh am Abend, als Norah Nick aus Verzweiflung als ihren Freund vorstellt und ihm einen Kuss spendiert der den Ton für die folgende Nacht angibt.

Ohne viel Pomp entfalten sich die Charaktere der beiden Protagonisten Stück für Stück und offenbaren sowohl sich gegenseitig als auch dem Zuschauer mehr und mehr Tiefe. Michael Cera spielt seine Signaturrolle gewohnt solide und wirkt stellenweise weniger wie der unsichere, schüchterne Teenager und mehr wie ein sensibler junger Mann. Die Chemie zwischen ihm und der wundervollen Kat Dennings ist die Stütze des Films.


"Nick and Norah's Infinite Playlist" ist eine ohne viel Aufregung erzählte Geschichte vom Finden, Verlieren, Festhalten und Loslassen. Vor der bescheiden gefilmten Kulisse des New Yorker Nachtlebens entwickelt der Film eine Authentizität und Wärme. Den Höhepunkt (no pun intended) erreicht der Film schließlich mit einer sehr gefühl- und geschmackvoll inszenierten Sexszene wie man sie in den letzten Jahren, vor allem in Teenie-Filmen, nicht gesehen hat.

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